Eloxal
Expertenwissen aus über 30 Jahren Erfahrung mit Eloxal
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung / Übersicht
Detaillierte Informationen zum Prozess
Beispiele und Legierungen
Was ist Eloxal?
Warum eloxiert man Aluminium überhaupt?
Das Eloxal-Verfahren ist ein Verfahren zur Oberflächenveredelung von Aluminium. Beim Eloxieren wird das Grundaluminium durch einen speziellen elektrochemischen Prozess in eine harte, schützende Oxidschicht auf der Aluminiumoberfläche umgewandelt. Diese Eloxalschicht schützt das Metall dauerhaft vor Korrosion, macht es widerstandsfähiger und verleiht ihm eine hochwertige, dekorative Optik.
Eloxal ist besonders gefragt im Maschinenbau, Fahrzeugbau, Architektur und überall dort, wo langlebige und schöne Oberflächen gewünscht sind.


Anodisieren oder Eloxieren?
Ganz wichtig: Der eigentlich fachlich korrekte Begriff lautet Anodisieren. Die etablierte Bezeichnung Eloxal ist ein Kunstwort, welches aus den Anfangsbuchstaben aus der ELektrolytischen OXidation des ALuminiums gebildet wird. Eloxieren, Eloxierung, Anodisation und Anodisierung haben also die gleiche Bedeutung. Das gilt auch für Farbanodisation, Farbeloxal, Glanzanodisation und Glanzeloxal. Inzwischen ist der Begriff Eloxieren so weit verbreitet, dass dieser von den meisten Fachbetrieben gleichwertig verwendet wird.
Unterschied zwischen Eloxieren und Galvanisieren
Eloxieren und Galvanisieren sind zwei unterschiedliche Verfahren der Oberflächenveredelung, die häufig verwechselt werden. Während beide elektrochemische Prozesse sind, unterscheiden sie sich in Wirkungsweise und Ergebnis deutlich.
Beim Eloxieren von Aluminium – auch bekannt als Eloxal-Verfahren – wird das Aluminium an der Oberfläche direkt durch einen elektrochemischen Prozess in eine geschlossene Oxidschicht umgewandelt. Dabei ist das Werkstück als Anode geschaltet und wird in einem elektrolytischen Bad oxidiert (anodisieren). Das Ergebnis ist eine harte, widerstandsfähige und gut färbbare Eloxalschicht, die nicht ablösbar mit dem Grundmaterial verbunden ist und einen hervorragenden Korrosionsschutz bietet.
Beim Galvanisieren hingegen wird eine Fremdmetallschicht (z. B. Nickel, Chrom, Gold) elektrochemisch auf die Oberfläche eines Werkstücks abgeschieden. Hierbei wird das Grundmaterial also lediglich mit einem anderen Metall eingehüllt. Galvanische Beschichtungen kommen bei unterschiedlichsten Grundmetallen zum Einsatz. Oftmals werden Stahl oder Messing galvanisiert – eher selten Aluminium. Für Aluminium ist die Anodisation das Verfahren der Wahl!
Zusammengefasst:
- Eloxieren: Umwandlung des Grundmateriales Aluminium in eine künstliche Oxidschicht durch Anodisation
- Galvanisieren: Abscheidung einer Fremdmetallschicht auf unterschiedlichsten Werkstoffen
Vorteile von Eloxal

Dekorativ

Erhöhte Kratzfestigkeit

Schützt vor Korrosion

Nahrungsmittel geeignet
So funktioniert das Eloxalverfahren
Schnellübersicht:
1. Entfetten
Beim Eloxieren (wie auch beim Galvanisieren!) beginnt alles mit einer gründlichen Entfettung der Bauteile. Nur eine saubere Oberfläche ermöglicht die fehlerfreien Bildung einer Eloxalschicht und schützt somit vor Eloxalfehlern.
Mehr über das entfetten erfahren2. chemische & mechanische Vorbehandlung
Je nach Bauteil und gewünschter Optik erfolgen Beizen oder Glänzen und/oder Strahltechnik. Diese Vorbehandlungen konditionieren die Oberfläche und erzeugen in Kombination mit dem Anodisationsprozess tolle optische Effekte.
Mehr über chemische Vorbehandlung erfahren3. Der Anodisationsprozess
Beim Anodisieren entsteht durch einen elektrochemischen Prozess die charakteristische Eloxalschicht. Diese schützt das Aluminium dauerhaft vor Korrosion und verleiht ihm eine hochwertige, dekorative Oberfläche.
Mehr über das Eloxal - Verfahren erfahren4. Verdichten
Im abschließenden Schritt wird die mikroporige Eloxalschicht durch Verdichten (Sealing) versiegelt. Nur durch das gezielte hochwertige Verschließen der Poren erhöht sich die Beständigkeit der Oberfläche gegen Umwelteinflüsse und nur so ist man in der Lage die oftmals geforderte Beständigkeit gegen Salzluft-Atmosphäre zu erreichen.
Mehr über das Verdichten von Eloxal erfahrenEloxieren im Detail
Vorbereitung für ein gelungenes Eloxal
Bevor das Eloxieren von Aluminium mithilfe des Eloxalverfahrens durchgeführt wird, werden die Werkstücke auf Titangestellen kontaktiert. Anschließend erfolgt die gründliche Entfettung in einem schwach alkalischen Reinigungsbad. Je nach Kundenvorgabe werden weitere chemische Vorbehandlungen wie das mattierende Beizen, chemisches Glänzen oder aber auch mechanische Vorbehandlungen mittels Strahltechnik angewendet.
Durch die gezielte Kombination verschiedener mechanischer und chemischer Vorbehandlungen entstehen besonders spannende und dekorative Eloxal-Oberflächen – inspiriert von bekannten Produkten, wie man sie etwa von der Firma Apple kennt.
Wir bieten das automatisierte Strahlen Ihrer Komponenten an. Im Bereich der chemischen Vorbehandlungen stehen alkalisches Beizen eloxieren, chemisches Glänzen oder deren Kombination zur Verfügung. Besonders die Verbindung aus Strahltechnik und Glänzprozess erzeugt optisch hochwertige Eloxalschichten mit reduzierter Fingerprint-Anfälligkeit – ideal für anspruchsvolle Anwendungen im Bereich des dekorativen Eloxals.
Eloxal Vorbehandlungen im Detail: Entfetten
Zu Beginn nahezu jedes Eloxalverfahrens und vieler anderer Oberflächentechniken steht die gründliche Entfettung der Bauteile. Dieser Prozess ist entscheidend, da Verunreinigungen wie Öle, Emulsionen oder Konservierungsmittel die nachfolgenden Schritte – so hier das Eloxieren oder Anodisieren von Aluminium – massiv stören können.
Gerade heute kommen in der Metallbearbeitung unterschiedlichste Schmierstoffe und Kühlmittel zum Einsatz: mineralisch, synthetisch, teil-synthetisch, tierisch oder auch Kombinationen daraus. Nicht alle Arten von Ölen können mittels Standardentfettungen immer sich entfernt werden. Rückstände beeinträchtigen die Bildung einer gleichmäßigen und beständigen Eloxalschicht und können zu Fehlern beim Eloxieren führen.
Zudem belasten eingetragene Öle die Bäder und führen bei Überladung zur Sättigung. Um optimale Ergebnisse beim Eloxalverfahren und bei der Oberflächenveredelung zu erzielen, ist es daher wichtig, dass die Bauteile bereits weitgehend fettfrei angeliefert werden. Dies bildet die Grundlage für eine prozesssichere und hochwertige Aluminiumveredelung
Nach dem Entfetten, also der ersten chemischen Vorbehandlung, folgen optional weitere chemische Vorbehandlungen wie Beizen oder Glänzen. Beide Prozesse tragen gezielt Material ab und beeinflussen dadurch die Maßhaltigkeit der Bauteile. Für das zu erzielende optische Ergebnis spielen sowohl die verwendete Aluminiumlegierung als auch die Materialgüte eine entscheidende Rolle!
Eloxal Vorbehandlung im Detail: Beizen (mattieren)
Oft fordert der Kunde eine optisch ansprechende Mattierung der Oberfläche. Gerade bei feinmechanischen Bauteilen lässt sich eine gleichmäßige Mattierung durch reines Beizen meist nicht erzielen – die hierfür nötigen langen Prozesseiten würden Passungen und Toleranzen unzulässig verändern, oder gar zerstören. Auch entsteht ein dekoratives Beizfinish nur bei speziell dafür geeigneten Legierungen mit der entsprechenden hochwertigen Materialgüte, welche im Markt unter der Bezeichnung Eloxal Qualität (EQ) geführt werden. Diese Materialien sind aber oftmals nicht in den geforderten Abmaßen verfügbar, oder aber sie erfüllen nicht die Anforderungen an Festigkeit oder Zerspanbarkeit.
Problematische Gefügestrukturen wie Grobkorn oder Pseudogrobkorn werden durch das Beizen sogar noch verstärkt sichtbar. Aus diesem Grund führen wir standardmäßig nur sehr kurze Beizvorgänge durch: Sie reinigen und desoxidieren lediglich die Oberfläche und kompensieren den späteren Schichtaufbau der Eloxalschicht. Viele Bauteile werden bewusst gar nicht gebeizt.
Ein häufiger Kundenwunsch ist die Beizung nach E6 – ein Begriff aus dem Architektur-Eloxal. Allerdings wären bei klassischen E6-Beizzeiten von etwa 20 Minuten die Bauteile meist unbrauchbar: Der Durchmesser würde sich um ca. 80–100 µm verändern!
Wird eine gleichmäßige Mattierung gewünscht, empfehlen wir daher oft eine vorherige Strahltechnik. Hierbei setzen wir bevorzugt unsere automatischen Strahlanlagen mit Edelstahl-Strahlgut ein. Zusätzlich stehen bei uns drei hochwertige Druckstrahlkabinen mit unterschiedlichen Körnungen zur Verfügung.
Eloxal Vorbehandlung im Detail: chemisches Glänzen
Eine weitere Möglichkeit der chemischen Vorbehandlung ist das Glänzen. Dabei handelt es sich nicht um eine spezielle Art des Eloxierens im engeren Sinne, also nicht um das fälschlich oft genannte Glanz-Eloxal, sondern auch um einen vorgeschalteten chemischen Prozess.
In unserem Haus setzen wir ein chemisches Glänzverfahren ein, das auf Aluminiumlegierungen mit einem Kupfergehalt bis maximal 0,5 % beschränkt ist. Da die Prozessführung vergleichsweise einfach ist, bestimmt lediglich die jeweilige Legierung und deren Güte maßgeblich den erreichbaren Glanzgrad.
Das Verfahren ist kostenintensiv, da das verwendete Säuregemisch bei rund 100 °C betrieben wird und einen hohen Verbrauch aufweist. Das Ergebnis ist ein eleganter Seidenglanz, der die Optik und Haptik der Oberfläche deutlich aufwertet.
Besonders wirkungsvoll ist das Glänzen in Kombination mit einer vorherigen Strahltechnik. Dabei werden die spitzen Strukturen der gestrahlten Oberfläche gezielt abgerundet. Dadurch entsteht eine angenehm glatte und widerstandsfähige Oberfläche, die zudem weniger anfällig für Fingerabdrücke und Hautabrieb ist.
Ein bekanntes Beispiel für solche feinen Aluminium-Oberflächen sind etwa die Produkte der Firma Apple. In der Kleinserienfertigung und bei Einzelstücken ist ein vergleichbar perfektes Ergebnis jedoch nur mit erheblichem Aufwand realisierbar.
Das Eloxal-Verfahren
Weltweit wird fast ausschließlich das GS-Verfahren verwendet, wofür G für Gleichstrom und S für Schwefelsäure besteht. Der Elektrolyt, also das chemische Bad, besteht aus Schwefelsäure und Wasser, manchmal noch mit einigen Additiven. Wir verwenden noch Oxalsäure als Hilfsstoff, weshalb der von uns eingesetzte Prozess dann GSX-Verfahren genannt wird. Das Eloxieren geschieht mithilfe von Gleichstrom, wobei die Bauteile als Anode geschaltet sind – deshalb wird der Prozess auch Anodisieren genannt (am Bauteil liegt + an…). Das Aluminium wird künstlich zu Al2O3 oxidiert. Da wir das Grundmaterial umwandeln und nicht einhüllen (wie beim Verchromen – siehe Galvanisieren…) fließen die Eigenschaften der verwendeten Legierung in das Endergebnis mit ein. Die Temperatur des chemischen Bades muss konstant bei ca. 18 °C stabilisiert werden. Da sehr viel Abwärme entsteht, kühlen wir mit leistungsfähigen Kühlanlagen permanent gegen den Temperaturanstieg. Die sehr genaue Prozesstemperatur, auch unter Volllast der Gleichrichter, ist entscheidend für die Güte der gebildeten Eloxalschicht. Unser Kühlanlage ist so dimensioniert, dass wir auch bei einer Außentemperatur von 40°C, eine maximale Abweichung der Badtemperatur von 0,2°C zulassen.
Typische Schichtstärken sind ca. 10-15 µm bei ungefärbtem Eloxal und 15-20 µm bei gefärbten Eloxal. Leider kann man die Güte einer Eloxalschicht nur in Extremfällen optisch erkennen. Mängel im Bereich der UV-Stabilität oder im Korrosionsschutz bemerkt man immer erst dann, wenn es zu spät ist. Deshalb ist die Wahl einer zuverlässigen und kompetenten Eloxal Firma das Wichtigste, wenngleich es immer einen Billigeren gibt! (das gilt aber auch für die Zerspanung…)
Die Anodisationsparameter jeder einzelnen Legierung werden bei uns individuell festgelegt. Hochleistungswerkstoffe wie AlCuMg1 oder AlZnMgCu1,5 veredeln wir mit Sonderverfahren. Dadurch sind wir in der Lage, diese in hervorragender Qualität mit einer Oxidschicht zu versehen, obwohl die Literatur diese Materialien als nicht oder schlecht eloxalfähig einstuft.
Die Prozessführung beim Eloxieren ist entscheidend für die Qualität der Oberfläche. Wir verwenden zur Regelung unsere patentierte und selbstlernende POC-Stromdichteregelungen. Das weltweit einzigartige System nutzt die zuvor selbst erlernten individuellen Stromdichteprofile für die Regelprozesse.
Wie Eloxalfarben entstehen (später Verwies auf Farbeloxal Seite und Partner von Techevon)
Die eigentliche Eloxierung im Eloxalverfahren erzeugt zunächst eine transparente silberfarbene Eloxalschicht. fachlich korrekt spricht man hier von Anodisation in Natur oder natur anodisieren. Eine zusätzliche Farbbezeichnung wie „silbern“ ist dabei nicht notwendig, da das Aluminium auch nach dem Anodisieren grundsätzlich silberfarben bleibt.
Je nach Aluminiumlegierung und Schichtstärke kann der Oxidfilm jedoch einen leichten Farbstich entwickeln – von gräulich über gelblich bis bronzefarben. So zeigt beispielsweise natur anodisiertes 7075 typischerweise einen gelblichen Farbstich. Dennoch bleibt die Grundoptik immer silberfarben.
Da Eloxalschichten mikroporös sind, lassen sich nach Wunsch organische Farbstoffe einlagern. Besonders häufig wird beim dekorativen Eloxieren die Farbe Schwarz eingesetzt. Da die Färbung von Eloxal-Oberflächen ein komplexes Fachgebiet darstellt, haben wir diesem Thema auf unserer Website einen eigenen Bereich gewidmet.
Verdichten von Eloxal ; bei uns mit dem NiMag®-Verfahren
Bei der abschließenden Verdichtung wird die mikroporige Oberfläche versiegelt Sofern verwendet, werden die Farbpigmente eingeschlossen und das Eloxal erlangt den maximal erreichbaren Korrosionsschutz. Wir arbeiten mit unserem NiMag®-Verfahren. Die Kombination aus NiF-Imprägnierung mit anschließender Mitteltemperaturverdichtung ist technische sehr anspruchsvoll, doch erzielen wir hierdurch die am Markt bestmöglichen Ergebnisse in Bezug auf Korrosionsschutz und UV-Beständigkeit.
Leider ist die Behandlung nach diesem kostenintensiven System nicht sichtbar, doch die maximale Langzeitstabilität der hochwertigen Kundenteile steht bei uns im Vordergrund. Damit ist nicht jeder Preiskampf zu gewinnen. Wenn es ausschließlich billig sein muss, sind wir die falsche Wahl.
Obwohl diese hochwertige und kostenintensive Behandlung am fertigen Bauteil optisch nicht erkennbar ist, stehen bei uns stets die maximale Langzeitstabilität und der Schutz Ihrer hochwertigen Aluminium-Komponenten im Vordergrund. Für rein preisgetriebene Lösungen sind wir daher nicht der richtige Partner – Qualität steht bei uns an erster Stelle. Leider ist damit nicht jeder Preiskampf zu gewinnen. Wenn es ausschließlich billig sein muss, sind wir die falsche Wahl.
Bekannte Probleme beim Eloxieren
Oft wird von Kunden in den Bestellvorgaben oder in den Zeichnungsfeldern auf die DIN 17611 verwiesen. Dieses Werk stammt allerdings ursprünglich aus dem Bereich der Außenarchitektur und ist nur sehr begrenzt für die Anodisation feinmechanischer Komponenten anzuwenden. Oftmals werden diese Normbegriffe aus Unwissenheit fälschlich verwendet und führen dann zu Verwirrung, erheblichen Problemen, oder sogar zu Teilezerstörungen.
Es ist auch zu beachten, dass die DIN 17611 für alle Hochleistungswerkstoffe der 2000er und 7000er-Gruppe nicht anzuwenden ist, da das ganze Regelwerk auf der Verwendung von typischen Eloxal-Legierungen basiert.
Ein ganz anderes reales Problem hingegen sind Sacklöcher. Diese stellen bei Eloxal und Harteloxal immer ein großes Problem dar, welches weltweit nicht wirklich gelöst ist. Das gilt für alle Bereiche der Galvanotechnik. Es verfangen sich hier oft Luftblasen, welche eine Beschichtung verhindern. Es ist also reiner Zufall, ob diese Stellen später Schicht aufweisen oder nicht. Auch lagern sich hier gerne Beiz- und/oder Elektrolytreste ab, welche sich trotz intensivster Spülmethoden nicht prozesssicher entfernen lassen. Diese treten dann während der Färbeprozesse aus und können dann „Läufer“ in den Sichtbereichen hinterlassen. Das sind Spuren, an denen lokal die Färbung zerstört ist. Manchmal verbleiben diese Chemikalien auch nach dem Trocknungsprozess als unschöne und störende Kristalle. Wir haben zur optimierten Spülung solcher Problemstellen das patentierte acidEX®-Verfahren entwickelt, doch lassen sich hiermit auch nicht die ganz schwierigen Fälle immer zufriedenstellend lösen. (z.B. M3x15) Bei Bauteilen mit solchen Situationen raten wir meist zum Verschließen dieser Bohrungen mit Einmalstopfen. Das ist aufwendig, doch man hat hierdurch eine gute Chance das Problem nachhaltig zu lösen.
Details zu den chemischen und mechanischen Vorbehandlungen zum eloxieren (DIN 17611)
Da die Eloxalbetriebe, welche sich mit teuren Dreh- und Frästeilen beschäftigen, in der Regeln nicht schleifen und polieren, haben hier nur die chemischen Vorbehandlungen E0 (nur entfettet), oder aber „gebeizt“ Relevanz. Das normgerechte alkalische Beizen von Profilen, welches auf geeigneten Werkstoffen ein seidenmattes Finish erzeugt, führt zu einem Abtrag von 80-100µm und das bedeutet den unweigerlichen Tod aller Präzisionskomponenten! Sofern das Beizen gewünscht ist, muss man hier eine Zeitangabe anfügen, also z.B. 5 MINUTEN E6 beizen. Sofern wir hierzu keine Hinweise erhalten, beizen wir alle Komponenten als Standard 2 Minuten. Hieraus resultiert dann ein minimaler Abtrag, welcher den nachfolgenden Schichtaufbau praktisch kompensiert, der aber noch nicht zu einer sichtbaren Mattierung führt. Eine kurze Beizung ist auch empfehlenswert, da der Abtrag von nur wenigen Mikrometern die Oberfläche sehr gut reinigt und auch geringste Oxyde entfernt, welche von leichter Vorkorrosion hervorgerufen worden sein können. (schwarze Flecken auf z.B. 7075 oder 2017A) Polierte Teile werden von uns natürlich nicht gebeizt.
NORMBEZEICHNUNGER MECHANISCHER UND/ODER CHEMISCHER VORBEHANDLUNGEN GEMÄSS DIN 17611
E0 | Entfetten und Desoxidieren |
E1 | Schleifen |
E2 | Bürsten |
E3 | Polieren |
E4 | Schleifen und Bürsten |
E5 | Schleifen und Polieren |
E6 | Beizen |
E7 | Chemisches oder elektrochemisches Glänzen |
E8 | Polieren und chemisches oder elektrochemisches Glänzen |
FETT UND PINK = für feinmechanische Komponenten relevant
Korrekte Angaben zur chemischen Vorbehandlung können in der Zeichnung also z.B. folgt lauten:
E0 UNGEBEIZT
E6 (2 MINUTEN) STANDARD – Abtrag dann ca. 8µm auf den Durchmesser*
E6 (5 MINUTEN) 5 Minuten alkalisch gebeizt, Abtrag dann ca. 20µm auf den Durchmesser*
*der Schichtaufbau beträgt anschließend ca. 8-12 (Cu <=1,5%) und ca. 6-8µm (Cu>1,5%)
Eloxal Schichtstärke Vorgaben
In dieser Norm werden auch Vorgaben zu den zu applizierenden Schichtstärken gemacht. Die hier genannten Klassen sind prinzipiell nicht falsch, doch muss man auch hier wieder differenzieren, da in Maschinenbau, Feinmechanik und Rennsport sehr spezielle Anforderungen bestehen, oder aber ungünstige Werkstoffe genutzt werden müssen. So sind hoch-kupferhaltige Hochleistungswerkstoffe wie z.B. das AlCuMg1 technisch limitiert und man kann eine bestimmte Maximalschichtstärke gar nicht überschreiten. Es hat sich in den letzten Jahren auch immer mehr durchgesetzt, dass die Stabilität einer Schicht mehr mit der fachlich korrekten Anodisation und mit den optimierten folgenden Verdichtungsverfahren zu tun hat. Die alte Regel, „je dicker die Schicht, desto besser der Schutz“ kann so nicht mehr als Ziel definiert werden. Da wir nach unserem NiMag®-System verdichten, erzielen wir schon beste Schutzwerte bei Schichten bis 20µm!
AUSZUG AUS DER DEFINITON DER SOLLSCHICHTSTÄRKEN GEMÄSS DIN 17611
Klasse | kleinste mittlere Schichtdicke µm * | kleinste örtliche Schichtdicke µm | Lage und Beanspruchung |
10 | 10 | 8 | Innen, trocken |
15 | 15 | 12 | Innen, zeitweise nass Außen, ländliche Atmosphäre ohne Luft-verunreinigungen (nur geringe SO2-Mengen aus Haus- und Industriefeuerungen) |
20 | 20 | 16 | Außen, Stadt- und Industrieatmosphäre (SO2 aus Verbrennungs- und Industrie- abgasen) |
25 | 25** | 20 | Bei besonders aggressiver Atmosphäre z.B. Kombination von Industrie- und Seeklima |
*Es ist zu beachten, dass die Schichtdicke in Nuten aufgrund der Profilgeometrie und der Streufähigkeit des Anodisierbades geringer sein kann. Für Sonderfälle mit getrennt zu spezifizierenden Anforderungen sind auch Schichtdicken von 5 µm oder kleiner möglich. ** Schichtdicken von 30 µm sollten nicht überschritten werden, weil sonst deren Beständigkeit wieder geringer wird. |
Standardmäßig bringen wir folgende Schichtstärken auf:
Eloxal natur 10-15µm
Eloxal color 15-20µm
Eloxal natur oder color (Legierungen >1,5% Cu) 8-12µm
Nachfolgend führen wir nun mal ein paar Beispiele möglicher Beschreibungsfelder für technische Zeichnungen auf. Das aber nur exemplarisch, da es natürlich eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten gibt. Gerne beraten wir Sie im Vorfeld, damit in der Zeichnung dann auch wirklich kein Unsinn steht, der dann immer wieder zu technischen Problemen führen kann und wird. Dieses alles ist natürlich völlig unabhängig vom dem Anodisationsbetrieb, der die Arbeiten später dann ausführt:
BEISPIEL 1 (Natureloxal auf einem einfachen Werkstoff)
Material: | 6082 |
Vorbehandlung | E6 (2 Minuten) Anodisation |
Anodisation | 10-15µm |
Farbe | NATUR |
Verdichtung | NiF-Kaltimpregnierung + Mitteltemperatur-Verdichtung |
BEISPIEL 2 (Natureloxal auf einem hoch-Cu-haltigen Material)
Material : 2017A
Vorbehandlung : E6 (2 Minuten)
Anodisation : 8-12µm
Farbe : NATUR
Verdichtung : NiF-Kaltimprägnierung + Mitteltemperatur-Verdichtung
BEISPIEL 3 (Natureloxal [ungebeizt] auf einem einfachen Material)
Material : 2017A
Vorbehandlung : E6 (2 Minuten)
Anodisation : 8-12µm
Farbe : NATUR
Verdichtung : NiF-Kaltimprägnierung + Mitteltemperatur-Verdichtung
BEISPIEL 4 (Coloreloxal auf einem einfachen Werkstoff)
Material : 6082
Vorbehandlung : E6 (2 Minuten)
Anodisation : 15-20µm
Farbe : EV6 (Tiefschwarz HP-5)
Verdichtung : NiF-Kaltimprägnierung + Mitteltemperatur-Verdichtung
BEISPIEL 5 (Coloreloxal auf einem einfachen Material)
Material : 6060
Vorbehandlung : E6 (2 Minuten)
Anodisation : 8-12µm
Farbe : Blau 2LW
Verdichtung : NiF-Kaltimprägnierung + Mitteltemperatur-Verdichtung
BEISPIEL 6 (Coloreloxal auf einem hoch-Cu-haltigen Material)
Material : 2017A
Vorbehandlung : E6 (2 Minuten)
Anodisation : 8-12µm
Farbe : Blau 2LW
Verdichtung : NiF-Kaltimprägnierung + Mitteltemperatur-Verdichtung
BEISPIEL 7 (geglänztes Coloreloxal auf einem einfachen Material)
Material : 6060
Vorbehandlung : E4 (2 Minuten)
Anodisation : 15-20µm
Farbe : Rot RLW
Verdichtung : NiF-Kaltimprägnierung + Mitteltemperatur-Verdichtung
Geeignete Werkstoffe für Eloxal
Die richtige Wahl der Werkstoffe zum anodisieren von Aluminium
Die Auswahl der optimalen Legierung für Eloxal ist ein anspruchsvolles Thema, bei dem wir Sie gerne unterstützen. Die Vielzahl unterschiedlicher Aluminiumlegierungen am Markt macht es für viele Zerspaner und Konstrukteure schwer, den Überblick zu behalten. Die richtige Legierung sollte ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, schnelle Bearbeitbarkeit, optimale mechanische Eigenschaften und beste Voraussetzungen für das Anodisieren und Eloxieren bieten – eine ideale Kombination ist jedoch selten. Kompromisse sind fast immer notwendig, ebenso wie die Beachtung von Anforderungen wie RoHS-Konformität.
Die große Anzahl an Legierungen, vertrieben unter unterschiedlichen Handelsnamen, sorgt oft für Unsicherheit. Doch für nahezu jede technische Anforderung gibt es die passende Lösung – sei es für hochwertiges Eloxal oder funktionale Hartanodisation.
Gerade beim Aluminium eloxieren spielt die Legierungszusammensetzung eine entscheidende Rolle. Die Qualität und Gleichmäßigkeit der Eloxalschicht hängen maßgeblich von bestimmten Legierungsbestandteilen ab, die sich in den Gruppen des internationalen Legierungsregisters wiederfinden – meist klarer und verständlicher als reine Werkstoffnummern.
Im Folgenden haben wir die für Feinmechanik und Maschinenbau besonders relevanten Gruppen zusammengestellt – speziell im Hinblick auf das eloxieren aluminium, alu eloxieren und technisches eloxieren.
2000 Cu
- 2007 – AlCuMgPb – 3.1645
- 2017A – AlCuMg1 – 3.1325
- 2024 – AlCuMg2 – 3.1355
Diese Aluminiumlegierungen enthalten einen sehr hohen Kupferanteil, der beim Anodisieren und Eloxieren zu ungleichmäßigen Eloxalschichten mit geringer Korrosionsbeständigkeit führt. Wer 3.1645 eloxieren möchte, muss erhebliche optische und funktionale Einschränkungen in Kauf nehmen. Ein chemisches Glänzen dieser Legierungen ist aufgrund des Kupfergehalts nicht möglich.
Obwohl diese Werkstoffe wegen ihrer guten Zerspanbarkeit bei Bearbeitungsbetrieben beliebt sind, sind sie für dekorative oder schützende Eloxal-Oberflächen ungeeignet.
Auch beim technischen Eloxieren oder hartanodisieren von Aluminium verhält es sich ähnlich: Mit speziellen Verfahren lassen sich zwar Schichtstärken bis ca. 30 µm erzielen, die optisch einem Hartcoat ähneln, doch die Härte und Verschleißfestigkeit sind deutlich geringer. Zudem besteht ein hohes Risiko von Verbrennungen oder gar Zerstörung der Bauteile während des Prozesses.
5000 Mg
- 5005A – ALMg1 – 3.3315
- 5754 – AlMg3 – 3.3535
- 5083 – AlMg4,5Mn – 3.3574
Der Werkstoff 3.3547, speziell in Form von Gussplatten, ist bei Bearbeitungsbetrieben wegen seiner Verzugsarmut besonders beliebt. Er eignet sich hervorragend für funktionale Eloxal-Oberflächen im Bereich Industrie, Fahrzeugbau und maritime Anwendungen.
Soll das Eloxal auch gehobenen dekorativen Ansprüchen genügen, empfiehlt sich der Einsatz der verbesserten Güte ELOX PLUS (G.AL® C250), die speziell für bessere Eloxierbarkeit entwickelt wurde.
Für das technische Eloxieren und insbesondere für das Harteloxal ist 3.3547 (AlMg4,5Mn) hervorragend geeignet und zählt zu den bevorzugten Legierungen am Markt. Übliche Schichtstärken liegen hier bei 30 µm oder 50 µm.
6000 Mg/Si
- 6060 – AlMgSi0,5 – 3.3206
- 6005A – AlMgSi0,7 – 3.3210
- 6082 – AlMgSi1,0 – 3.2315
3.3206 (AlMgSi0,5) ist ein bewährter Eloxal-Werkstoff und bei Anodisierbetrieben sehr beliebt. Er eignet sich hervorragend zum Eloxieren von Aluminium und zum chemischen Glänzen, wodurch brillante dekorative Eloxal-Oberflächen entstehen. Die geringe mechanische Festigkeit und die Bildung langer Späne beim Fräsen sind typische Eigenschaften dieser Legierung. Auch für das technische Eloxieren und hartcoatieren ist sie gut geeignet.
3.2315 (AlMgSi1) bietet beim anodisieren und eloxieren exzellente Ergebnisse. Die Legierung eignet sich optimal für dekoratives und technisches eloxieren und ermöglicht gleichmäßige, harte und gut färbbare Eloxalschichten. Sie ist ebenfalls sehr gut chemisch glänzbar und ideal für hartanodisation aluminium.
Die maximale Schichtstärke liegt bei rund 45 µm. In der mechanischen Bearbeitung verhält sich AlMgSi1 ähnlich wie AlMgSi0,5: schwerer zu zerspanen und mit eher geringer Zugfestigkeit.
Beide Legierungen zählen zu den bevorzugten Materialien für hochwertige Eloxal-Oberflächen in anspruchsvollen Anwendungen.
7000 Zn
- 7020 – AlZn4,5Mg1 – 3.4335
- 7022 – AlZnMgCu0,5 – 3.4345
- 7075 – AlZnMgCu1,5 – 3.4365
Bei der Natur-Anodisation kann – abhängig von der Schichtstärke – ein leichter Gelbstich im Oxid auftreten, die meisten Farben wirken jedoch dekorativ und hochwertig.
3.4365 ist hervorragend geeignet für technisches eloxieren, dekoratives eloxieren aluminium sowie für die hartanodisation aluminium und zählt zu den bevorzugten Werkstoffen für hochwertige Eloxal-Oberflächen.
Fazit
Gut zum eloxieren von Aluminium eignet sich:
- AlMgSi0,5 (3.2306) und AlMgSi1 (3.2315)
Diese Legierungen zählen zu den besten Aluminiumlegierungen zum Eloxieren. Beide Werkstoffe liefern beim Anodisieren und beim Eloxieren von Aluminium besonders gleichmäßige, harte und gut färbbare Eloxalschichten.
3.2315 eignet sich ideal für hochwertige dekorative Eloxal-Oberflächen, technisches Eloxieren sowie zur Hartanodisation von Aluminium. 3.3206 überzeugt als bewährter Klassiker bei Eloxal-Firmen, ist hervorragend chemisch glänzbar und bestens für dekoratives Eloxieren und hartcoatieren geeignet.
Wer langlebige, optisch ansprechende und funktionale Eloxal-Oberflächen anstrebt, ist mit diesen beiden Legierungen bestens beraten.
Schlecht zum eloxieren von Aluminium eignen sich:
- AlCuMgPb (3.1645), AlCuMg1 (3.1325), AlCuMg2 (3.1355)
Aufgrund der hohen Kupfergehalte sind AlCuMg1 und AlCuMg2 nur sehr eingeschränkt für das Eloxieren von Aluminium und kaum für Harteloxal geeignet. Selbst bei Einsatz spezieller Verfahren ist das hartanodisieren Aluminium dieser Legierungen nicht zu empfehlen.
Zwar bieten sie eine gute Zerspanbarkeit und eine mittlere Zugfestigkeit, doch die Bildung gleichmäßiger und funktionaler Eloxalschichten bleibt problematisch.
In der Luftfahrt werden AlCuMg1 und AlCuMg2 jedoch weiterhin gefordert. In solchen Fällen können wir diese Werkstoffe unter Berücksichtigung der MIL 8625-F Norm – allerdings mit Einschränkungen – anodisieren.

Wir können ELoxal
Sie haben noch Fragen oder wollen feinmechanische Bauteile eloxieren lassen? FISCHER Oberflächentechnik ist seit über dreißig Jahren der Experte für Eloxal und ihre Eloxal-Firma in NRW.
Wir bearbeiten auch Aluminiumlegierungen wie AlZnMgCu1,5, AlMgCuPb, AlCuMg1-2 etc., die als schlecht- oder nicht-eloxalfähig gelten. Denn wegen Ihrer guten Zerspanbarkeit und Festigkeit werden sie jedoch von mechanischen Werkstätten bevorzugt.

Eigenschaften unseres Eloxals
- äußerst dekorative Oberfläche
- verbessertes Verschleißverhalten
- hoher Korrosionsschutz
- Nahrungsmittel geeignet
- Werkstoffe:
- Maßverhalten:
- Schichtstärke:
- Schichthärte:
Wir veredeln alle gängigen Knetlegierungen. Das chemische Glänzen ist bei uns nur bei kupferfreien Materialien möglich.
Die Eloxalschichten wachsen zu ca. 1/3 ihrer Gesamt-Schichtstärke über die Grundfläche hinaus (siehe Skizze unten). 25 µm Schicht bedeuten also ein Wachstum von ca. 8 µm (16 µm auf den Durchmesser!).
Je nach verwendeter Materialsorte und Anforderung sind Schichten von 5 bis 25 µm üblich.
Die effektiven Schichthärten sind stark vom verwendeten Werkstoff abhängig. Sie bewegen sich zwischen 250 und 300 MHV 0,025.


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